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Autoimmunerkrankungen beeinflussen Krebsrisiko

Nr. 54 | 10.10.2011 | von Kün / Koh

Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum haben in einer kürzlich veröffentlichten Studie berechnet, wie Autoimmunerkrankungen und Krebs des Verdauungstraktes zusammenhängen. Sie entdeckten, dass viele Autoimmunerkrankungen das Krebsrisiko erhöhen, andere jedoch, wie zum Beispiel Rheuma, mit einem deutlich geringeren Darmkrebsrisiko einher gehen. Grund für die unterschiedlichen Auswirkungen auf das Krebsrisiko könnten die verabreichten Medikamente sein.

Bei manchen Autoimmunerkrankungen richten sich Antikörper gegen körpereigene Strukturen
© Roche

Ein Zusammenhang von Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen bekämpft, mit einem erhöhten Krebsrisiko wird seit Langem vermutet. Im Deutschen Krebsforschungszentrum untersuchte der Epidemiologe Kari Hemminki gemeinsam mit schwedischen Kollegen diese Wechselbeziehung zwischen 33 verschiedenen Autoimmunerkrankungen und 11 unterschiedlichen Krebserkrankungen des gesamten Verdauungstraktes (Mundhöhle, Speiseröhre, Magen-Darm-Trakt, Leber und Bauchspeicheldrüse). Dabei zeigte sich, dass die meisten Autoimmunerkrankungen das Krebsrisiko für die Betroffenen erhöhen.

So zeigen Menschen, die an Perniziöser Anämie, einer Form der Blutarmut, leiden, ein viermal höheres Risiko an Magenkrebs zu erkranken als die Allgemeinbevölkerung. Bei Myasthenia gravis, einer Störung der neuromuskulären Erregungsübertragung, treten sogar fünf verschiedene Krebsarten vermehrt auf: Beispielsweise haben Patienten, die an dieser relativ seltenen Autoimmunerkrankung leiden, ein fast dreifach erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs. Für Magen- und Darmkrebs ist das Risiko um etwa 30 Prozent höher als das der Allgemeinbevölkerung. Auch bei Morbus Crohn, systemischem Lupus, bei der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa, sowie bei der Schuppenflechte Psoriasis fanden die Forscher erhöhte Risiken für mehrere Krebsarten des Verdauungstraktes. Bei Rheumatikern dagegen beobachteten die Epidemiologen ein um 30 Prozent vermindertes Darmkrebsrisiko.

Eine mögliche Ursache für die gesteigerten oder verringerten Krebsrisiken von Patienten mit Autoimmunkrankheiten liegt in der Medikation: Viele dieser Krankheiten werden mit immununterdrückenden Medikamenten behandelt. Das so gedrosselte Immunsystem ist nicht mehr in der Lage, Tumorzellen effizient zu bekämpfen. Das bedingt ein erhöhtes Krebsrisiko. Entzündungshemmende Medikamente dagegen können das Krebsrisiko mindern. So wurde etwa gezeigt, dass der Aspirin-Wirkstoff ASS, der in vielen Rheumamedikamenten enthalten ist, Krebserkrankungen vorbeugen kann.

Hemminki und seinen Kollegen standen die Daten des schwedischen Krebsregisters zur Verfügung, das mit zwölf Millionen Personen die gesamte schwedische Bevölkerung umfasst. Untersucht wurden Personen, die nach 1964 aufgrund einer Autoimmunerkrankung im Krankenhaus behandelt wurden und bis zum Jahr 2008 an Krebs erkrankten. Dabei erhoben die Wissenschaftler erstmals auch Daten von Frauen und Kindern. Die enorme Größe der Studie erlaubte es, auch seltene Autoimmunerkrankungen mit einzubeziehen und die Krebsrisiken sehr differenziert zu untersuchen. Für Kari Hemminki ist die wichtigste Schlussfolgerung aus den Studienergebnissen: "Ärzte sollten ihren Patienten mit Autoimmunerkrankungen empfehlen, regelmäßig an Krebsfrüherkennungsprogrammen teilzunehmen."

K. Hemminki, X. Liu, J. Ji, J. Sundquist und K. Sundquist: Autoimmune disease and subsequent digestive tract cancer by histology. Annals of Oncology 2011, DOI 10.1093/annonc/mdr333

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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