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Entzündungshemmer schützen vor Darmkrebs

Nr. 10a | 24.02.2011 | von (ATS)

Wer längerfristig Entzündungshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS, "Aspirin") oder Ibuprofen einnimmt und dann an Darmkrebs erkrankt, hat ein um nahezu 20% gesenktes Risiko, an seiner Krankheit zu versterben. Das berichten Wissenschaftler um Prof. Dr. Cornelia Ulrich vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in der Fachzeitschrift "Gut".
Pressemitteilung zum Darmkrebsmonat März

Prof. Cornelia Ulrich
© dkfz.de

Die Forscher untersuchten die Frage, welchen Effekt die Einnahme dieser sogenannten nichtsteroidalen Entzündungshemmer auf die Schwere und den Verlauf von Darmkrebs hat. Denn viele Menschen erhalten über Jahre hinweg niedrig dosiert ASS gegen einen möglichen Herzinfarkt oder Schlaganfall oder nehmen regelmäßig Ibuprofen über einen längeren Zeitraum gegen Schmerzen oder Gelenkentzündungen ein.

Dazu fragte das Team um Cornelia Ulrich über 1700 Patienten zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose unter anderem, wie oft und wie lange sie Entzündungshemmer eingenommen hatten. Die Interviewphase schlossen sie 2002 ab. Danach beobachteten sie die Gruppe acht Jahre lang weiter. Dabei verglichen die Forscher ihre Beobachtungen mit anderen Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht, Medikamenteneinnahme, Erkrankungsstadien, Vorerkrankungen in punkto Entzündung, der Lage des Tumors im Darm, Metastasen, Alter und Sterblichkeit.

Sie fanden heraus, dass die Einnahme egal welcher der beiden Entzündungshemmer die Schwere der Krebserkrankung in vielen Fällen abmilderte. „Die Einnahme der Medikamente ASS oder Ibuprofen senkte die Sterblichkeitsrate bei Darmkrebspatienten um nahezu 20%. Dadurch konnten wir die Beobachtungen bestätigen, die sich in früheren Studien schon angedeutet haben“, berichtet Cornelia Ulrich, die in Deutschland den einzigen Lehrstuhl für Krebsprävention inne hat. „Diejenigen Patienten, die regelmäßig zwei Jahre vor der Diagnose Entzündungshemmer eingenommen haben, entwickelten seltener Tumoren in dem Teil des Darms, der näher am Dünndarm liegt. Diese Tumoren haben eine weniger gute Prognose.“ Dabei wirkte eine Einnahmezeit von über zwei Jahre bereits schützend. Eine längere Behandlungszeit mit Entzündungshemmern brachte keinen zusätzlichen Schutz.

Erstmals in dieser Studie haben die Forscher nicht nur Acetylsalicylsäure (ASS), sondern auch den Wirkstoff Ibuprofen untersucht. Dabei nahm ein Drittel der Patienten niedrigdosierte ASS über einen längeren Zeitraum ein, während Ibuprofen kürzer und höher dosiert eingenommen wurde. „Ob ASS Ibuprofen überlegen ist, können wir aufgrund der vorliegenden Daten nicht sagen. Denn im Vergleich zu den rund 650 ASS-Konsumenten nahmen nur rund 300 Ibuprofen. Wir vermuten, dass es eher auf die Dosierung und die Dauer der Einnahme ankommt als auf einen bestimmten Wirkstoff dieser Medikamentenklasse“, spekuliert Cornelia Ulrich über die Bedeutung der nichtsteroidalen Entzündungshemmer als Mittel zur Krebsprävention.

Beide Medikamente hemmen die Cyclooxygenase-Enzyme (COX), die an Entzündungsvorgängen im Körper beteiligt sind und bei der molekularen Entstehung von Krebs und der Blutversorgung von Tumoren eine entscheidende Rolle zu spielen scheinen. Deshalb wollen die Forscher in zukünftigen Studien auch im Besonderen untersuchen, wie sich ASS und Ibuprofen bei der Entstehung von Tumoren und in deren Umgebung auf die Entzündungsparameter auswirken.

Die Studie wirft weitere Fragen auf. Noch ist unklar, worauf der positive Effekt auf die Sterblichkeitsrate zurück zu führen ist. Es könnte etwa sein, dass sich unter der regelmäßigen Einnahme der Medikamente Tumoren entwickeln, die besser behandelbar sind. Es könnte auch sein, dass Patientinnen und Patienten, die regelmäßig vor einer Krebsdiagnose Entzündungshemmer nahmen, dies auch nach der Behandlung fortführen und dies erst ihre Prognose verbessert. Diese Aspekte müssen in weiteren Studien untersucht werden.

Anna E Coghill, Polly A Newcomb, Peter T Campbell, Andrea N Burnett-Hartman, Scott V Adams, Elizabeth M Poole, John D Potter, Cornelia M Ulrich: Prediagnostic non-steroidal anti-inflammatory drug use and survival after diagnosis of colorectal cancer (DOI:10.1136/gut.2010.221143)

Ein Bild von Prof. Dr. Cornelia Ulrich steht im Internet zur Verfügung unter:
http://www.nct-heidelberg.de/de/nct/news/2011/images/Cornelia_Ulrich.jpg

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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