Abteilung Medizinische Informatik in der Translationalen Onkologie
Prof. Dr. Frank Ückert
Für die onkologische Spitzenforschung und -versorgung gewinnen nationale und internationale Forschungsverbünde zunehmend an Bedeutung. Eine gemeinsame Forschungsinfrastruktur, zukunftssicher entwickelt in Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft, ist ein Schlüssel zur stetigen Verbesserung der Forschungs- und Behandlungsleistung.
Die Abteilung Medizininformatik in der Translationalen Onkologie (MITRO) verfügt über langjährige Erfahrung in der Entwicklung von IT-Werkzeugen und -Konzepten für die Zusammenführung von Daten aus Prävention, Diagnostik, Behandlung, Nachsorge und Forschung. Als IT-Knotenpunkt zwischen Wissenschaftlern und Klinikern im DKFZ sowie externen Partnern in Forschung, Industrie und Wirtschaft trägt sie maßgeblich zur Weiterentwicklung der Forschungslandschaft bei.
Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt:
- Semantik als Grundlage für Daten-Interoperabilität und -Integration
- Probandenverwaltung, Identitätsmanagement und Datenschutz
- Datenbanken und Register, insbesondere in föderierten Lösungen
- Management der elektronischen Datenqualität
- “Data Warehousing” und Datenextraktion.
Ein mit Hilfe dieser Lösungen generierter umfassender Datenbestand ist gerade in der individualisierten Onkologie unerlässlich für die Entwicklung von Hypothesen, bietet aber auch zahlreiche weitere Möglichkeiten wie die Identifikation erfolgreicher Therapiemaßnahmen, Entwicklung und Optimierung von Leitlinien, Unterstützung bei der Rekrutierung von Studienpatienten, Aufdeckung von Risikofaktoren und viele andere.
Durch die gezielte Neu- und Weiterentwicklung sowie Integration leistungsfähiger, geteilter und verteilter IT-Infrastrukturen soll die Auswertung der Ergebnisse von Forschern und Klinikern an verschiedenen Standorten über institutionelle Grenzen hinweg in Zukunft weiter erleichtert werden. So soll das existierende Forschungsnetzwerk des DKFZ intern wie extern kontinuierlich erweitert und damit der Bestand an verfügbaren Forschungs- und Behandlungsdaten weiter vergrößert werden.
Als Plattform für die Zusammenführung der Daten aus den DKFZ-Partnerinstitutionen ist das „DataThereHouse“ in Arbeit, dessen Vision es ist, alle heterogenen Daten aus klinischer Routine und Forschung zu jedem Patienten mit Hilfe eines innovativen Datensystems verfügbar zu haben.
Daraus ergeben sich folgende konkreten Ziele:
- Zusammenführung vorhandener Daten in einem lebendigen „DataThereHouse“
- Inhaltliche Weiterentwicklung der Plattform mit medizinspezifischen Methoden und Werkzeugen zur Erschließung und optimalen Nutzung der Daten
- Unterstützung medizinischer Forschungsvorhaben (Pilotanwendungen, Generierung und Überprüfung von Hypothesen, automatisierte Auswertungen, etc.)
- Schnelle Erzeugung spürbarer Mehrwerte für die Beteiligten noch während die Infrastruktur weiterentwickelt wird
Der Aufbau und die stetige Weiterentwicklung einer innovativen Forschungsinfrastruktur wird die Position des DKFZ als Standort onkologischer Spitzenforschung und -behandlung auch in der Zukunft weiter untermauern.